Wilcox Creek Campground - Banff (210 km)

… Strecke mit einigen Schlenkern 🙂

Nach Frühstück und Katzenwäsche verlassen wir gegen 8.00 Uhr den Wilcox Creek Campground und freuen uns, dass der Motor langsam auf Touren kommt und wohlige Wärme in den Innenraum abgibt. Geschätzt hatten wir heute morgen in Wilcox Creek maximal zwei bis drei Grad Celsius.

Der erste Stop gilt den Waterfowl Lakes. Vom hier befindlichen Campingplatz kann man acht beziehungsweise zehn Kilometer zu den im Hinterland befindlichen Cirque und Chephron Lakes wandern. Der im Übrigen wunderschön angelegte und sehr weitläufige Campingplatz ist für Camping allerdings geschlossen. Wir steigen über die Kette und begegnen einem älteren Paar mit Hund. Der Mann berichtet uns, die Trinkwasserversorgung wäre aufgrund einer Überflutung nicht mehr gegeben, aber der Platz ansich steht nicht unter Wasser. Er hätte offensichtlich gern hier gecampt, denn beim Weitergehen räsoniert er noch ein bisschen vor sich hin. Wir stellen fest, dass nicht nur die Trinkwasserversorgung nicht funktioniert. Die sehr neu aussehenden Pit Toilets sind ebenfalls abgeschlossen…
Wir laufen bis zum Lower Waterfowl Lake, an den der Campingplatz grenzt und von dort bis zum Beginn des Wanderweges zu den erwähnten Seen. Leider macht das Wetter einen Strich durch unsere Rechnung. Es fängt an zu regnen und sieht nicht so aus, als ob es bald damit aufhören würde…
Den zweiten Stopp legen wir am Bow Summit (mit 2088 höchster Punkt des Ice-Fields-Parkways) ein, parken und laufen beziehungsweise steigen den kurzen Weg zum Peyto Lake viewpoint hoch. Dort angekommen, stellen wir fest, dass der See noch genauso schön ist wie 2004, schießen ein paar Fotos und machen uns auf den Rückweg.

Den Abstecher nach Lake Louise hätten wir uns zumindest camping-technisch sparen können. Der Campingplatz ist „full“. Ich hatte – entgegen der telefonischen Auskunft von Parks-Canada vor 2 Tagen – gehofft, eventuell aufgrund des nicht so tollen Wetters doch noch eine freie Site ergattern zu können. Von Lake Louise starten nämlich einige sehr lohnende Wanderwege…
Aber gut, dann eben Tschüss Lake Louis und Wanderwege (eventuell bis zum nächsten Mal in 5 Jahren 🙂 ) und ab in Richtung Johnston Canyon, der neben besagtem Canyon auch einen schön gelegenen Campground aufzuweisen hat.
Den Weg dorthin machen wir nur zum Teil auf dem Transcanada Highway und biegen dann auf den alten TCH ( Highway Number 1 A), Bow Valley Parkway genannt, ab.
Schöne Strecke zum Cruisen und Schauen, ganz im Gegensatz zu dem für kanadische Verhältnisse schnellen und vielbefahrenen TCH…
Auch der Johnston Canyon Campground ist voll belegt und die in hoher Zahl beidseitig am Straßenrand (die beiden Parkplätze am Eingang des Johnston Canyon sind natürlich auch voll!) parkende Fahrzeuge hätten uns schon vermuten lassen können, was im Johnston Canyon abgeht… Zunächst aber Parkplatz für unseren Panzerkreuzer finden. An den Straßenrand will ich ihn nicht stellen, die Bankette fällt ab und unser „Kleiner“ womöglich um… Wir Glückskäfer bekommen tatsächlich noch einen Parkplatz auf dem vollbelegten Parkplatz. 🙂
Sodann macht Olaf sich daran, für die heutige und die morgige Nacht per Internet einen Stellplatz auf dem Campingplatz in Banff zu buchen – ich könnte das Handy ja manchmal ins All befördern, aber es hat sich hier schon manches Mal ganz unbestritten als nützlich erwiesen. 🙂
Dann machen wir uns auf zur Wanderung in den Johnston Canyon. Auf einer Infotafel lesen wir, dass pro Jahr eine Millionen Besucher hierher kommen. Ja, das mag schon stimmen, die haben sich alle heute hier versammelt – mit Kind und Kegel, mit Hund und Fahrrad, mit Kinderwagen und Nordic-Walking-Stöcken geht es in den Canyon, beziehungsweise auf schmalen Steigen – Catwalks genannt -, die an die Wand gebaut sind, in den Canyon hinein. Der Volkswandertagsrummel lässt Gott sei Dank nach den unteren Wasserfällen etwas nach, doch es sind immer noch genügend Menschen unterwegs. Idylle, Natur und Ruhe sucht man zumindest heute hier vergebens. Etwas oberhalb der oberen Wasserfälle reicht es uns und wir kehren um. Nach einer kurzen Zwischenmahlzeit im Restaurant fahren wir ganz entspannt nach Banff weiter – wir haben ja reserviert! 🙂

Atmosphärisch gleicht Tunnel Mountain Village II weniger einem Dorf als einem großen Parkplatz für Wohnmobile mit einigen Grünflächen und ein paar kümmerlichen Tannen, die sich tapfer gegen die Abgase zur Wehr setzen…
Aber wir sind froh, überhaupt einen regulären Stellplatz zu haben.
Die Fahrzeuge in der Warteschlange am Campingplatz Eingang vor uns werden überwiegend in die overflow area geschickt… Wir schauen uns unsere Site B42 an, stellen zufrieden das Vorhandensein des gewünschten Stromanschlusses sowie die akzeptable Entfernung zu den Waschräumen fest und machen uns auf nach Banff Downtown… hier shoppen wir ganz bescheiden – T-Shirts für die drei Möller Enkelkinder, Süßigkeiten in der Fudgerie und eine hübsche Handtasche, die ich in „The spirit of Christmas“ finde. Ein toller Laden, den Olaf allerdings nur unter Protest betritt und dies auch so gleich auf Facebook kundtut. Leider sind unsere Gepäckfreimenge und die Handgepäck-Kapazitäten schon ziemlich ausgereizt, sonst würde ich hier tatsächlich gerne shoppen…
In Lemmle’s Western-Shop über schicke Cowboyhüte und vor allem Boots in allen Farben mit aufwendigen Stickereien versehen, gestaunt. Diese gibt sogar schon für Babyfüße – niedlich… 🙂

Bei Safeway unter anderem Hack für unser morgen letztes Abendrot im Wohnmobil gekauft – Olaf nörgelt, dass wir das alles nicht aufessen können, mal schauen, was so geht…

Jetzt mache ich Schluss die Seite ist gerade zu Ende und Olaf will eine Gute-Nacht-Geschichte – also den heutigen Eintrag – hören…