Vancouver (0 km)

Da wir um 8.00 Uhr aufbrechen wollen, heisst es um 6.30 Uhr aufstehen … tatsächlich losgefahren sind wir dann – nach einem herzlichen Abschied von den Chemnitzern – um 8.30 Uhr – also fast in time.

Wir durchqueren Vancouver von Osten bis Norden auf dem Trans Canada Highway, der hier dreispurig verläuft und haben – vor dem erneuten Abtauchen in die Wildnis – nochmal das Aha-Erlebnis, so richtig viele Autos um uns herum zu haben.

Nach Einkaufen und Tanken in North Vancouver starten wir dann endgültig in Richtung Whistler, einem sehr bekannten und beliebten Wintersportort und Gastgeberort für die olympischen Winterspiele 2010.

Wir sind auf dem Highway 99 unterwegs, der bis Pemberton – 35 km nördlich von Whistler gelegen – „Sea-to-Sky-Highway“ heisst, ab Pemberton trägt er dann die Bezeichnung „Duffey Lake Road“. Dabei durchqueren wir eine großartige wilde einsame Landschaft. Es ist wieder sehr gebirgig. Der Highway trägt seinem Namen völlig zu Recht. Es geht unzählige Serpentinen hinauf und hinunter.
Wir genießen die Fahrt, Olaf konzentriert sich auf das Serpentinen-Fahren, und freuen uns über die vielen wunderschönen Ausblicke, die sich hinter jeder neuen Kurve auftun.

In Whistler stoppen wir für einen kurzen Stadtbummel, einen Cinnamon Bun für jeden von uns sowie einen Besuch im Liquor Store, um eine Flasche Rotwein zu kaufen.
Bei den Preisen für den einheimischen Rotwein bekomme ich Schnapp-Atmung, die importierten sind natürlich noch teurer.
Nur gut, dass ich trockenen Rotwein mag – es gibt nämlich nur die Geschmacksrichtungen trocken, trockener und am trockensten …

Auf der Weiterfahrt halten wir wir im Joffre Lakes Provincial Park.
Die Joffre Lakes sind 3 hintereinander, auf unterschiedlichen Höhen liegende wunderschöne türkisfarbene Seen, die durch einen Wanderweg miteinander verbunden sind. Zumindest bis zum Middle Joffre Lake (einfache Strecke 3,5 km) wollen wir laufen, aber da macht mir der Cinnamon Bun einen Strich durch die Rechnung. Also eiligst umkehren und die am Parkplatz befindliche Pit Toilet aufsuchen.
Habe auch danach noch Bauchschmerzen, so dass sich die Wanderung für heute erledigt hat.

Danach fahren wir – bis auf einige Foto-Stops – ohne Pause weiter bis zu unserem heutigen Etappenziel, dem „Seton Dam Campground“. Der kanadische Stromerzeuger BC Hydro betreibt hier einen weitläufigen Gratis-Campingplatz am Cayoosh Creek.
Die Landschaft hier ist bereits wieder steppenähnlich. Auf dem Campingplatz gibt es Stellflächen ganz ohne Vegetation, aber wir haben Glück und ergattern noch eine Site mit ein wenig Bepflanzung.

Wir verbringen den Abend mit Kniffeln (ich hab endlich mal wieder gewonnen, aber Olaf liegt in der Gesamtwertung immer noch vorn), Nudeln essen (wegen der Waldbrandgefahr dürfen keine Lagerfeuer angezündet werden – ich vermute, zu Hause wird Olaf erstmal ein halbes Jahr jegliches Nudel-Gericht verweigern!), Lesen und Reisetagebuch schreiben … Nur die vielen Wespen, die gleich zu mehreren und ziemlich aufdringlich umherschwirren, sind ein bisschen lästig …

Die heute gekauften Steaks bleiben aufgrund des Fire Ban im TK-Fach und auch den kostbaren Rotwein lassen wir im Wohnmobil – auf diesem Platz ist das Trinken von Alkohol verboten.