Gregg Lake Campground nach Grande Prairie, The Bear Paw Golf and RV Resort (301 km)
Gefrühstückt, Wohnmobil aufgeräumt, Ölstand geprüft, E-Mail an Fraserway wegen Info über Steinschlag, E-Mail an Thorsten mit Bitte um einen Termin am 28. August und geduscht (und zwar genau in dieser Reihenfolge 🙂 ) – Aufbruch um 9.40 Uhr, Highway 40 Richtung Norden. Wir tauchen erneut in die Einsamkeit Kanadas ein. Es sind 140 km bis zum nächsten Ort. Die Schilder “Caution – wildlife ahead” kennen wir schon, aber das hier ist neu:
“Caribou corridor next 25 km – Caution!”
Das lässt hoffen – aber leider lässt sich kein einziges Karibu blicken. So viel Wald! Für das mitteleuropäische Gehirn kaum fassbar! 🙂
26 km Baustelle – der Highway 40 wird verbreitert, die Bauarbeiten finden rechts und links von der Fahrbahn statt und der Verkehr rumpelt auf dem bisherigen Highway mit maximal 50 Stundenkilometer vorbei. Für die Entzündung im Kiefer ist das Rumpeln pures Gift!
Bei jeder Baustelle stehen die Baukosten auf einem Schild, häufig auch, wie viele Arbeitsplätze damit geschaffen werden.
Nochmal Tanken und Lebensmittel einkaufen in Grande Cache. Die Stadt liegt am Osthang der Rocky Mountains und ist von den Flüssen Smoky River und Sulphur River sowie von den Seen Victor Lake und Grande Cache Lake umgeben. Die Cree und Trapper nutzten den Ort in den vergangenen Jahrhunderten als Stapel- (und vermutlich Tausch-)Platz, da durch die Flüsse Transportmöglichkeiten vorhanden waren. Nach Entdeckung der Steinkohlevorkommen beschloss die Regierung von Alberta 1966 die Gründung einer Siedlung. 1971 wurde diese fertiggestellt.
Die nächsten 190 km gibt es nur großartige Natur. Und wieder eine Baustelle, Gott sei Dank nur vier Kilometer. Diesmal eine Brückenerneuerung über den Smoky River. Wir rumpeln über Erde und Schotter und schaukeln an den Schlaglöchern vorbei. Hinter uns fluchen die Autofahrer bestimmt schon, aber ich bin froh, dass Olaf so langsam fährt.
Kurz hinter Grande Cache wird Kohle abgebaut. Auf der Hälfte der Strecke zwischen Grande Cache und Grande Prairie warnen Schilder vor einbiegenden Holzlastern. Vom Highway aus sehen wir rechts und links die Schotterstraßen, die in den Wald zu den Holzschlagplätzen führen.
Dann taucht in der Einsamkeit ein Schild auf: “Grande Prairie – 100 km” – also noch ca 1,5 Stunden.
Und kurz danach – steht tatsächlich ein Elch am Straßenrand und schaut entspannt auf den Highway. Olaf kann leider nicht anhalten und somit gibt es kein Foto. Wir müssen uns mit der Sichtung begnügen.
Eine einsame Pommesbude mitten in der Wildnis. Offensichtlich bei den Einheimischen und den Truckern bekannt und geschätzt, es parken einige Fahrzeuge daneben. Seit etlichen Kilometern hängt eine Dunstglocke über uns – Staub, Dunst, Smog von den wenigen Industrieanlagen oder Rauch?
Kurz vor Grande Prairie dann ein toter Elch an der Straße – sehr trauriger Anblick.
Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt direkt neben einem Golfplatz, für eine Übernachtung ist der Platz okay. Es handelt sich um einen städtischen Platz, saubere sanitäre Anlagen, leider sehr mücken- und wespenverseucht. 🙁 Deshalb essen und spielen wir auch im Wohnmobil. Wir sind zwar eingesprüht, aber das scheint die Biester nicht sonderlich zu beeindrucken!
Es liegt ein deutlicher Rauchgeruch in der Luft. Laut einem anderen Camper, mit dem Olaf ins Gespräch kommt und der sich als Feuerwehrmann entpuppt, ziehen die Rauchschwaden über Hunderte von Kilometern aus British Columbia herüber. Dort wüten Waldbrände – gut, dass wir schon wieder in Alberta sind!
Hier klicken, um den Inhalt von www.google.com anzuzeigen